Warum ich nach über 20Jahren Adobe gekündigt habe

November 6, 2025
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Warum ich nach über 20 Jahren mein Adobe-Abo gekündigt habe

Das war keine spontane Entscheidung – sondern ein echter Meilenstein. Denn Adobe war für mich über zwei Jahrzehnte lang der Standard. Der Goldstandard.

Seit Beginn meiner Karriere als Designer und Developer war Adobe das Tool der Wahl. Kaum ein Job, der keine Adobe-Kenntnisse voraussetzte. Die Creative Suite war Pflicht. Ich erinnere mich noch an meinen Start mit der Creative Suite 3 – einmal gekauft, jahrelang genutzt. Klar, ohne Updates, aber das war völlig okay. Man kaufte später einfach das nächste Upgrade. Das Konzept war fair und transparent.

Dann kam 2013 – und mit ihm die Umstellung auf die Creative Cloud. Adobe wechselte auf ein Abo-Modell. Und das war der Moment, an dem sich vieles änderte.

Der Preis des Fortschritts

Einerseits war es genial: Zugriff auf über 50 Apps, alle immer auf dem neuesten Stand. Für Profis war das erst mal ein Gewinn.

Aber: Der Preis war happig. Für Hobbyanwender oft unerschwinglich. Und für mich als Vollzeit-Creative lohnte es sich zwar lange – doch mit der Zeit wurden die Nachteile immer spürbarer:

  • Teuer
  • App-Chaos
  • Ständige Updates
  • Vieles doppelt und dreifach, wenig wirklich relevant

Ich verbrachte damals viel Zeit in Adobe XD, Illustrator und Photoshop. Das passte. Doch dann kündigte Adobe an, XD nicht weiterzuentwickeln. Der Figma-Kauf platzte. Und ich merkte: Ich arbeite ohnehin fast nur noch mit Figma und Webflow.

Photoshop? Nur noch selten. InDesign? Gelegentlich. Illustrator? Kaum. After Effects und Premiere Pro? Cool, aber zu komplex für meine aktuelle Workload. Ich suchte Alternativen – intuitiver, schneller, fokussierter.

Trotzdem hielt ich an Adobe fest. Bis gestern.

screenshot der adobe website

Warum ich jetzt gekündigt habe

Ich habe Canva immer belächelt. Für mich war das lange ein „Kindergarten-Tool“ – nett für Anfänger, aber nichts für Profis. Aber: Gestern hat Canva die Bombe gedroppt.

Mit dem Launch von Affinity Studio wurde mein kompletter Workflow infrage gestellt.

Affinity Studio vereint die Funktionen von Photoshop, Illustrator, InDesign und teilweise Lightroom – und das in einem einzigen Programm. Kein Abo. Kein App-Chaos. Kein Kompromiss.

Und das Beste: Affinity Studio ist komplett kostenlos.

Will man KI-Features und Pro-Extras, gibt’s Canva Pro für ca. 130 € im Jahr. Ein No-Brainer im Vergleich zu meinem bisherigen Adobe-Abo mit rund 900 € jährlich.

Der Umstieg fühlt sich richtig an

Ich war skeptisch. Aber Affinity fühlt sich direkt „nach Hause“ an. Die Bedienung ist so nah an Adobe, dass es praktisch keine Lernkurve gibt. Alles ist schlanker, schneller, zugänglicher. Und endlich habe ich das Gefühl, ein Toolset zu nutzen, das mich wirklich unterstützt – nicht ausbremst.

Natürlich hoffe ich, dass Affinity in Zukunft noch etwas für Motion und Video bringt. Aber selbst wenn nicht – dafür finde ich andere Tools.

screenshot der affinity website

Ein ehrlicher Blick zurück

Ich sage nicht, dass Adobe schlecht ist. Ich habe großen Respekt vor dem, was Adobe über Jahrzehnte aufgebaut hat. Aber:

  • Zu viele Apps, zu wenig Fokus
  • Zu viele Richtungswechsel, zu wenig Verlässlichkeit
  • Zu viel „Pflicht“, zu wenig echte Wahlfreiheit

Ich bin bereit, für gute Software zu zahlen. Aber nicht, wenn sie sich immer mehr nach Ballast anfühlt.

Ich bin extrem gespannt, wie Adobe auf diesen Schritt reagiert. So einen Angriff auf ihre Vormachtstellung im Kreativbereich werden sie sicher nicht unbeantwortet lassen – und genau das ist spannend. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft – und für uns Designer kann das nur von Vorteil sein.

Natürlich schließe ich nicht aus, irgendwann wieder zu Adobe zurückzukehren. Aber im Moment, mit meinem aktuellen Workflow und Fokus, fühlt sich der Wechsel nicht nur richtig, sondern auch überraschend erfrischend an.

Was mich besonders beeindruckt: das Branding von Affinity Studio. Es wirkt modern, klar und durchdacht – man merkt, dass hier einige namhafte Designer aus der Branche mitgewirkt haben. Im Vergleich dazu wirken viele Adobe-Interfaces mittlerweile fast schon überholt und visuell ein wenig angestaubt.

Und jetzt du:

- Hast du Affinity schon ausprobiert?

- Welche Tools nutzt du aktuell – und wo siehst du die Zukunft?

Ich bin gespannt auf deine Gedanken.

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