Webflow vs Framer: Ein umfassender Vergleich der Website-Builder

June 18, 2025
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Webflow vs Framer: Ein umfassender Vergleich der Website-Bauwerkzeuge

Photo by Mohammad Rahmani on Unsplash

Im Jahr 2022 hat Framer mit „Framer Sites“ ein neues Produkt auf den Markt gebracht, das direkt mit Webflow konkurrieren will. Beide Plattformen sind bei Designern und Entwicklern beliebt, die Websites mit kreativer Freiheit und Effizienz bauen möchten. Doch welche Lösung ist besser für welchen Anwendungsfall? In diesem Artikel vergleiche ich Webflow und Framer anhand von Praxistests und funktionalen Aspekten, um dir eine klare Orientierung zu geben – basierend auf meiner persönlichen Erfahrung und den Möglichkeiten, die beide Tools bieten.

Warum Webflow so beliebt ist

Es gibt mittlerweile unzählige Website-Bauwerkzeuge – von Wix, Squarespace über diverse WordPress-Builder bis hin zu Landingpage-Tools und Figma-Plugins. Für einfache Landingpages gibt es viele Optionen, doch Webflow sticht heraus, weil es nicht nur einfache Designs erlaubt, sondern auch komplexe, individuelle Websites mit voller Kontrolle über das Layout und die Interaktionen ermöglicht. Diese Freiheit hat jedoch ihren Preis: Webflow hat eine gewisse Lernkurve und ist komplexer in der Handhabung.

Framer Sites verspricht genau hier anzusetzen: ein Tool, das extrem schnell und einfach zu bedienen ist, sodass wirklich jeder eine ansprechende Website bauen kann – ohne tief in HTML oder CSS einzutauchen. Die spannende Frage ist also: Wie schlägt sich Framer im Vergleich zu Webflow, wenn es um komplexere Projekte geht?

Erster Praxistest: Aufbau einer Website in Framer und Webflow

Beim Start eines neuen Projekts zeigen sich grundlegende Unterschiede im Workflow. Framer erinnert mit seiner Ebenenstruktur stark an Designsoftware. Man arbeitet mit einzelnen Komponenten, die man manuell anordnet und verschiebt. Allerdings fehlt die automatische Stapelung der Inhalte – man muss also selbst dafür sorgen, dass Elemente untereinander und nicht übereinander liegen.

Webflow hingegen nutzt ein klassisches Box-Modell mit Containern und flexiblen Layouts (Flexbox). Elemente werden automatisch untereinander gestapelt, was das Handling intuitiver macht, vor allem bei responsiven Designs. Webflow legt außerdem standardmäßig Container um Inhalte, um zu verhindern, dass diese zu breit werden – ein Feature, das Framer derzeit nicht automatisch bietet. Hier muss man manuell Maximalbreiten für Abschnitte definieren, um ein wildes Layout bei größeren Bildschirmen zu vermeiden.

Styles und Wiederverwendbarkeit

Ein weiterer großer Unterschied liegt im Umgang mit Stilen und Klassen. Webflow arbeitet mit Klassen, die man mehrfach nutzen kann. Ändert man eine Klasse, wirken sich die Änderungen auf alle Elemente mit dieser Klasse aus – das erleichtert die Pflege und sorgt für Konsistenz.

Framer hat zwar Textstile, aber keine Klassen für Container oder andere Elemente. Das bedeutet, dass man Einstellungen wie Maximalbreiten oder Abstände für jeden Abschnitt einzeln setzen muss. Das kann bei größeren Projekten schnell unübersichtlich und zeitaufwändig werden.

Interaktionen und Animationen

Interaktionen sind ein wichtiges Feature moderner Websites. Hier zeigt sich Webflow als deutlich flexibler und leistungsfähiger. Man kann komplexe Animationen und Interaktionen auf nahezu alle Elemente anwenden – vom einfachen Hover-Effekt bis hin zu ausgefeilten Bewegungsabläufen. Zum Beispiel kann man ein Bild bei Hover vergrößern oder verschieben, und das alles mit einer intuitiven Benutzeroberfläche.

Framer bietet zwar auch Effekte wie „Appear“, „Scroll“ oder „Scroll Speed“ (für Parallax), die sich einfach hinzufügen lassen. Diese sind jedoch vorgefertigt und nicht so flexibel wie Webflows umfassende Interaktionsmöglichkeiten. Für einfache Animationen ist Framer gut geeignet, für komplexe Szenarien stößt man jedoch schnell an Grenzen.

CMS-Funktionalität: Dynamische Inhalte verwalten

Content-Management-Systeme (CMS) sind essenziell für Websites, die häufig aktualisiert werden oder viele dynamische Inhalte wie Blogs, Produktlisten oder Portfolios enthalten. Webflow bietet hier ein sehr robustes System mit vielfältigen Feldtypen und sogar der Möglichkeit, mehrere Collections zu verknüpfen (zum Beispiel Blogposts mit Kategorien).

Framer hat zwar auch ein CMS, das dem von Webflow ähnelt, es ist aber eingeschränkter. Man kann nur einzelne Collections anlegen und die Felder sind weniger flexibel. Wichtige Features wie Datumsfelder oder Multi-Referenzen fehlen aktuell, was den Einsatz für komplexere dynamische Websites erschwert.

Fazit: Für wen eignet sich welches Tool?

Framer Sites ist ein spannendes Produkt, das vor allem für Designer entwickelt wurde, die schnell und einfach Websites bauen wollen, ohne sich tief mit CSS oder HTML auseinanderzusetzen. Die Oberfläche fühlt sich moderner und zugänglicher an, gerade für kleine Projekte oder einfache Landingpages.

Webflow überzeugt dagegen durch seine Flexibilität, die Möglichkeit, komplexe Layouts, Interaktionen und dynamische Inhalte zu realisieren – und das bei gleichzeitig guter Kontrolle über das Design. Es ist zwar etwas komplizierter zu lernen, aber für größere und anspruchsvollere Projekte ist es derzeit die bessere Wahl.

Mein persönliches Fazit: Wenn du einfache Websites oder Prototypen brauchst, lohnt sich ein Blick auf Framer Sites. Für alles darüber hinaus, insbesondere wenn du langfristig an einem Produkt arbeitest, das wächst und komplexer wird, bleibe ich bei Webflow. Trotzdem bin ich gespannt, wie sich Framer weiterentwickelt und werde die Entwicklung aufmerksam verfolgen.

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